Sechs Spieler hat Rot-Weiss Essen vor dieser Saison oder in der Winterpause verliehen: Timur Kesim, Fabian Rüth, Nico Haiduk, Nils Kaiser, Erolind Krasniqi und Sascha Voelcke.
Alle Akteure besitzen an der Hafenstraße noch ein laufendes Arbeitspapier, aber eine wirkliche Perspektive hat fast niemand von ihnen.
Kesim (Wattenscheid 09) und Kaiser (SC Wiedenbrück) gehören in der Regionalliga nicht zum Stammpersonal, Rüth (RW Koblenz) spielt für den Tabellenletzten der Regionalliga Südwest und Haiduk (ETB SW Essen) läuft nur in der Oberliga auf - kein gutes Bewerbungsschreiben für einen Platz im Drittliga-Kader. Dazu wurden Kesim, Rüth und Haiduk immer wieder mit Verletzungen ausgebremst. Beim Quartett läuft es auf eine Trennung hinaus.
Bei Krasniqi (Teutonia Ottensen) hat sich das Leihgeschäft im Winter definitiv gelohnt. Der 23-Jährige steuerte in zwölf Regionalliga-Nord-Partien sechs Scorerpunkte bei und steht mit dem Klub auf Rang drei. Ob es für den Offensivspieler an der Hafenstraße allerdings über den Sommer hinaus weitergeht, darf mehr als bezweifelt werden. Gerade auf seiner Position hat RWE viele Spieler unter Vertrag, zudem hatte Krasniqi in der Vergangenheit häufig mit Verletzungen zu kämpfen und war in seinen Leistungen nicht konstant genug.
Linksverteidiger Voelcke (1. FC Bocholt) kämpft ebenfalls um seine zweite Chance in Essen - und er dürfte die besten Karten haben. Achtmal spielte er bislang in der Regionalliga West für seinen Leihklub und stand sechsmal in der Startelf. Seine Stärken hat der 21-Jährige ganz klar in der Offensive. Er war in der Essener Meistersaison 2021/22 der schnellste Spieler im Kader. Dazu schlägt der frühere deutsche U18-Nationalspieler präzise Flanken.
Beim 1:1-Remis gegen den SV Rödinghausen am vergangenen Spieltag wurde Bocholts Nummer zwei sogar zum "Spieler des Spiels" gewählt. "Viele gefährliche Angriffe eingeleitet und immer wieder ein Unruheherd. Die Wahl zum Spieler des Spiels gegen den SV Rödinghausen fiel auf Sascha Voelcke", heißt es in einer Mitteilung des 1. FC Bocholt.
Eine Sache ist klar: Sascha Voelcke ist kein fertiger Spieler und hat gerade im Defensivverhalten noch deutlich Luft nach oben. Doch der gebürtiger Hamburger hat Potenzial und könnte den Sprung in den Drittliga-Kader schaffen. In der Hinrunde absolvierte er für RWE nur drei Kurzeinsätze in der 3. Liga.